Erwachsenenbildung und Sozialkapital

Tagung - Dialog Lebenslanges Lernen*

Lebenslanges Lernen, Inklusion und nachhaltige Entwicklung *Dimensionen gesellschaftlicher Rahmenbedingungen der Erwachsenenbildung in Österreich

27. - 29. November 2008

Inhalt und Ziel

Soziale Bindungskräfte sind ein zentrales Thema der Erwachsenenbildung. Es wird immer deutlicher, wie sehr die Entwicklung dieser Ressourcen mit Prozessen des Lebenslangen Lernens verknüpft ist bzw. ver-knüpft werden muss: sei es bei der Förderung von Partizipation und Inklusion, sei es in der nachhaltigen Entwicklung von Gemeinden und Regionen, sei es bei der Gestaltung von sozialen Netzwerken usw. Gleichzeitig stellt sich für die Erwachsenenbildung die Frage, wie die besondere Qualität und Quantität die-ser Prozesse adäquat beschrieben und bewertet werden können. Eine Antwort versprechen Sozialkapital-Konzepte, die darauf zielen, Quantität und Qualität menschlicher Beziehungen „angemessener“ zu erfas-sen bzw. die sozialen Bindungskräfte in der Gesellschaft „systematischer“ sichtbar und bewertbar zu ma-chen. Im Mittelpunkt stehen Fragen nach der Bedeutung von Vertrauen, von Werten und Normen, von Macht und Technologie usw. für den sozialen Zusammenhalt, für soziale Netzwerke usw. Die Sozialkapital-Perspektive hat Konjunktur: OECD und Weltbank forcieren seit Anfang 2000 das internationale Programm Measuring Social Capital. Diese Perspektive soll nun auch von der österreichischen Erwachsenenbildung im Blick auf die Lernfelder Partizipation, Netzwerke, Nachhaltigkeit usw. erprobt werden. Die Tagung „Er-wachsenenbildung und Sozialkapital“ setzt hier erst Schritte – und stellt folgende Fragen:

  • Welchen Stellenwert haben Erwachsenenbildung und Lebenslanges Lernens für die Stärkung
  • von Sozialkapital?
  • Welchen Stellenwert hat Sozialkapital für unterschiedliche Formen des lebenslangen Lernens?
  • Welche Methoden zur Erfassung von Sozialkapital könnten in die Erwachsenenbildung Eingang finden?

Zielgruppe

Erwachsenenbildner/innen, Vertreter/innen aus Sozial-, Kultur-, und Gemeinwesenarbeit, aus Lokal-, Regi-onalpolitik und Verwaltung; Expert/innen und Praktiker/innen an den Übergängen des Lebenslangen Ler-nens von Landes- und Bundespolitik, Schule, Universität, Sozialpartner, Arbeitsmarkt, Wirtschaft und Kultur

Konzeption und Leitung der Tagung

  • Wolfgang Kellner, Ring Österreichischer Bildungswerke
  • Stefan Vater, Verband Österreichischer Volkshochschulen
  • Christian Kloyber, Bundesinstitut für Erwachsenenbildung

Veranstalter:

  • Arbeitsgemeinschaft Gemeinwesenarbeit und Erwachsenenbildung und das
  • Bundesinstitut für Erwachsenenbildung

*) gefördert durch Mittel des bm:ukk, der EU, des Lebensministerium, des Österreichischen Institut für Erwachsenenbildung (oieb) und der Donau-Universität Krems

Programm

Donnerstag, 27. November 2008
14:00 Uhr  Begrüßung, Einführung ins Tagungsprogramm 
14:30 bis 15:15 Uhr  Monika Jungbauer-Gans: Sozialkapital – ein Konzept wird befragt 
15:15 bis 16:00 Uhr  John Field: Social Capital and LifeLongLearning 
16:00 Uhr   Pause 
16:30 bis 17:30 Uhr   Diskussion zu den Einleitungsreferaten 
18:00 Uhr   Abendessen 
ab 19:30 Uhr  optional: Vorstellungsrunde mit den TeilnehmerInnen – Bezugnahme auf persönlichen Interessen am und Wünschen zum Thema „Sozialkapital“ 
Freitag, 28. November 2008
9:00 bis 12:00 Uhr   Ernst Gehmacher: Werkstätte Sozialkapital 1 – Sozialkapital-Erhebung unter und mit den TeilnehmerInnen, Vorstellung und Diskussion der Methoden und Instrumente 
12:30 bis 14:00 Uhr   Mittagessen 
14:00 bis 16:30 Uhr  WORKSHOPS: Sozialkapital, seine Lernorte und Lernfelder

Partizipation, Netzwerke und Ungleichheit (Moderation: Ingolf Erler): Präsentation und Statements von Kriemhild Büchel-Kapeller, Rita Trattnigg, Katharina Resch und Wolfgang Kellner

Bildung für nachhaltige Entwicklung (Moderation: Christian Ocenasek): Präsentation und Statements von Veronika Gaube, Dan Jakubowicz und Wolfgang Jütte

Internet und Sozialkapital (Moderation: David Röthler): Präsentation und Statements von Barbara Kieslinger, Karl Staudinger und Stefan Vater 
17:00 bis 18:00 Uhr  Präsentationen und Diskussion der Workshopergebnisse 
Samstag, 29. November 2008
9:00 bis 10:00 Uhr  Ernst Gehmacher: Werkstätte Sozialkapital 2 – Präsentation und Diskussion der Auswertung der Sozialkapital-Erhebung 
10:00 Uhr   Pause 
10:30 bis 12:00 Uhr  Lebenslanges Lernen und Sozialkapital: Strategien für die österreichische Erwachsenenbildung - Empfehlungen und Vorschläge der ReferentInnen und Tagungsteilnehmer/innen, Maßnahmenkatalog 

ReferentInnen, PräsentatorInnen

  • Kriemhild Büchel-Kapeller, Büro für Zukunftsfragen/Landesregierung Vorarlberg
  • Ingolf Erler, Österreichisches Institut für Erwachsenenbildung/St.Pölten (oieb)
  • John Field, University of Stirling/UK
  • Veronika Gaube, Institut für Soziale Ökologie, IFF-Wien
  • Ernst Gehmacher, Büro für die Organisation angewandter Sozialforschung/Wien (BOAS)
  • Dan Jakubowicz, HTBL-Pinkafeld
  • Monika Jungbauer-Gans, Institut für Soziologie/Universität Kiel
  • Wolfgang Jütte, Donau-Universität Krems
  • Barbara Kieslinger, Zentrum für soziale Innovation/Wien (ZSI)
  • Christian Ocenasek, kooperatives System der österreichischen EB
  • Katharina Resch, Forschungsinstitut Rotes Kreuz, Wien
  • David Röthler, politik.netzkompetenz.at/Salzburg
  • Karl Staudinger, Politikberater, www.politiktraining.at
  • Rita Trattnigg, Lebensministerium/Wien

Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Gemeinwesenarbeit und Erwachsenenbildung am Bundesinstitut für Erwachsenenbildung:

Gabriele Gerbasits, IG Kultur Österreich; Hakan Gürses, Österreichische Gesellschaft für Politische Bildung; Wolfgang Kellner, Verband Österreichischer Volksbildungswerke; Elisabeth Kornhofer, Arge Region Kultur; Christian Ocenasek, kooperatives System der österreichischen EB; Stefan Vater, Verband Österreichischer Volkshochschulen; Christian Kloyber, Bundesinstitut für Erwachsenenbildung

Projektstatus

2008 abgeschlossen

Ort

Bundesinstitut für Erwachsenenbildung St. Wolfgang, Bürglstein 1-7,
A-5350 Strobl
Tel: +43 6137 6621-0

Ansprechperson

Ingolf Erler